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Schneeschuhwanderung auf den Simmering
Schneeschuhwanderung auf den Simmering (2096 m, Mieminger Kette) am 02.01.2004

Einleitung
Grünberg, Simmering und Tschirgant von der Wankspitze aus gesehen.
Grünberg, Simmering und Tschirgant von der Wankspitze aus gesehen.
Nachdem Thorsten und ich bereits drei Tage zuvor mit Schneeschuhen die Wankspitze bestiegen haben, wollen wir zum Abschluss unseres einwöchigen Silvester-/Neujahrsurlaubs am Abreisetag noch einen weiteren Gipfel besteigen.

Schon nach kurzem Kartenstudium fällt unsere Wahl auf den 2096 m hohen Simmering, der auch bei hohem Schnee gut zu erreichen ist und ganz sicher eine fantastische Aussicht auf die umliegenden Berge bieten wird. Also packen wir am Morgen des 2. Januars 2004 unsere Rucksäcke und machen uns zunächst mit dem Auto auf den Weg zum Grünberglift bei Obsteig.

Wir starten von unserer Ferienwohnung in Holzleiten und sind mit Hilfe der Motorkraft in weniger als 10 Minuten an der Talstation des Grünberglifts, die sich etwas im Wald versteckt. Hier stehen genügend Parkplätze zur Verfügung, an Schönwettertagen und während der Ferien kann es jedoch im Laufe des Vormittags recht voll werden. Daher sollte man besser noch vor 10 Uhr dort sein.

Nun müssen wir uns nur noch die Schneeschuhe auf die Rucksäcke schnallen und schon kann es bei noch recht bedecktem Himmel losgehen.
Aufstieg zum Simmering
Auf den Simmering führen mehrere Wege. Von der Talstation des Grünberglifts bei Obsteig (1031 m) kann man bis zur Simmeringalm (1813 m) entweder über eine knapp sieben Kilometer lange Fahrstraße wandern oder über den direkteren und somit kürzeren Alpsteig gehen. Beide Wege beginnen am Parkplatz und sind gut sichtbar ausgeschildert.

Aufgrund der Schnee- und Wetterverhältnisse entscheiden wir uns dafür, die Fahrstraße hinauf zu gehen, da diese bis zur Simmeringalm geräumt ist. Den Alpsteig sollte man im Winter besser nicht benutzen, da man hier sehr schnell bis zu den Hüften im Schnee stecken wird. Selbst im Sommer ist der Alpsteig nur für Wanderer mit festem Schuhwerk und genügend Kondition geeignet, da er wesentlich steiler als die Fahrstraße ist.

Vom Parkplatz aus geht es nun also um kurz nach 9 Uhr in Richtung Simmeringalm. Wir passieren eine Schranke und folgen dem breiten Fahrweg, der zunächst parallel zur Skipiste im Wald verläuft. Schon nach kurzer Zeit eröffnet sich dann dem Wanderer der ausgedehnte Blick auf die Piste, die man anschließend überqueren muss. Am Morgen sind noch keine Skifahrer unterwegs, sodass wir problemlos die Piste queren können.

Von nun an geht es sanft bergauf. Man kann ganz entspannt nebeneinander laufen, ein wenig plaudern und die Morgenluft genießen. Leider sieht das Wetter nicht optimal aus, denn die Wolken haben sich noch nicht gelichtet - im Gegenteil. Je höher wir aufsteigen, desto stärker wird der Nebel, aber wir sind guter Dinge und hoffen, in der Höhe vielleicht über die Wolken im Tal schauen zu können.

Der Weg führt durch den Wald vorbei an ein paar kleinen Hütten aus Holz. Einzig die großen Hochspannungsmasten stören ein wenig den Blick auf die Natur. Nichts desto trotz setzen wir unseren Weg hinauf zur Simmeringalm fort. Noch einmal muss man die Skipiste überqueren und nun treffen wir auch auf die ersten Skitourengeher, die sich über die Piste hinaufschieben.
Frühstückspause bei leichtem Schneefall.
Frühstückspause bei leichtem Schneefall.
Unterwegs zweigt der Weg noch einmal ab - hier kann man über den Harnersteig zur Alm aufsteigen. Wir wollen aber lieber weiter die beräumte Fahrstraße gehen.
Kurz vor 11 Uhr entschließen wir uns dann, eine kleine Rast einzulegen, um uns eine Frühstückspause zu gönnen. Eine hübsch gelegene Bank am Wegesrand lädt uns geradezu dazu ein! Eine Käsesemmel verspeisend blicken wir gen Himmel, der noch immer nicht aufziehen mag. Leise rieseln kleine Schneekristalle vom Himmel und der schneebedeckte Boden glitzert.
Die nächsten Skitourengeher bahnen sich ihren Weg nach oben. Wir lassen sie vorüberziehen und setzen dann auch unseren Weg fort. Es dauert nicht mehr lange und schon erblicken auch wir die Simmeringalm schon von weitem. Um kurz vor 12 Uhr erreichen wir schließlich die hübsche Hütte, an der wir uns kurz niederlassen.
Janina auf dem Weg zum Simmering.
Janina auf dem Weg zum Simmering.
An der Hütte bemerken wir dann auch, dass sich die Wolkendecke tatsächlich lichtet und hier und dort die Sonne hindurchguckt. Wir sind uns nun ganz sicher, dass wir auf dem Simmering über den Wolken gucken werden können und wollen uns sogleich auf den Weg zum Gipfel machen.

Nach einem kleinen Mittagsimbiss bestehend aus ein paar Lebkuchen und Tee schnallen wir uns die Schneeschuhe, die man auf der Fahrstraße nicht benötigt hat, unter die Schuhe, setzen die Rucksäcke wieder auf und stapfen erneut los. Direkt bei der Alm befindet sich eine Wanderkartentafel sowie ein Hinweisschild am Wegesrand, das den richtigen Weg auf den Gipfel weist.

Von der Simmeringalm (1813 m) führt normalerweise ein Wanderpfad zum Simmering, im Winter jedoch, wenn viel Schnee liegt, ist dieser Pfad nicht mehr zu erkennen. Also folgen wir zunächst wieder der Skispur. Bald stehen wir jedoch wieder an einer Art Skispurkreuzung und wandern schließlich unseren eigenen Pfad hinauf - hauptsache, es geht aufwärts! Allzu steile Hänge sollte man jedoch eher meiden, da sie zu viel Kraft kosten und man unnötig viel Schnee lostritt.

Knapp 300 Höhenmeter sind von der Alm aus zu überwinden, um auf den Simmering zu gelangen, doch schon nach kurzer Zeit des Aufstiegs entdecken Thorsten und ich ein großes Gipfelkreuz! Wir trauen unseren Augen nicht - sind wir denn tatsächlich schon kurz vorm Gipfel des Simmerings? Ein Blick auf Thorstens Höhenmesser macht uns klar, dass das Gipfelkreuz so dicht bei der Alm noch nicht den Simmeringgipfel ziert. Um zu erfahren, zu welchem Gipfel das Kreuz dann gehört, nehmen wir den kleinen Umweg und stiefeln hinauf.
Am Kreuz angekommen finden wir jedoch keine Bezeichnung des Gipfels, der zwar wenig exponiert ist, aber dennoch eine tolle Aussicht bietet. Auch der Blick auf die Karte gibt keinen Aufschluss darüber, um welches Gipfelchen es sich handelt. Wir schießen dennoch ein paar Fotos, genießen die Aussicht auf das weite Weiß um uns herum und setzen dann doch den Weg auf den Simmering fort.
Thorsten am Kreuz des namenlosen Gipfels.
Thorsten am Kreuz des namenlosen Gipfels.
Aussicht auf die schneebedeckten Berge.
Aussicht auf die schneebedeckten Berge.
Zunächst bleiben wir auf einer Höhenlinie, um wieder zurück auf den Weg zum Simmering zu gelangen. Anschließend finden wir wieder eine gute Skispur, der wir folgen können. Sie führt uns nun stetig hinauf, schließlich müssen noch knapp 200 Höhenmeter überwunden werden. Noch können wir das Gipfelkreuz des Simmerings nicht sehen und hoffen, dass es hinter jeder Bergkuppe auftauchen wird, aber es dauert doch ein Weile, bis wir bemerken, dass wir bereits zu früh zu weit hochgestiegen sind, denn von einer Bergkuppe erblicken wir endlich das Gipfelkreuz, das allerdings auf einer höheren Bergkuppe etwas entfernt steht. Also müssen wir wieder ein paar Meter abwärts gehen, um erneut aufzusteigen, bis wir schließlich gegen 14 Uhr glücklich den Simmering in 2096 m Höhe erreichen.
Janina am Gipfelkreuz des Simmerings.
Janina am Gipfelkreuz des Simmerings.
Wie wir uns an der Simmeringalm erhofft hatten, so können wir nun tatsächlich über die Wolkendecke im Tal hinüberschauen und stehen bei herrlich blauem Himmel auf dem Simmering.

Ich nehme sogleich das Gipfelbuch zur Hand und notiere ein paar Worte, während Thorsten bereits ein paar Fotoaufnahmen macht. Ein herrliches Panorama bietet sich dem Wanderer vom Gipfel aus auf die Mieminger Kette und die umliegenden Bergketten.

Vom Gipfelkreuz aus kann man noch ein paar Meter weiter aufsteigen, um noch einen besseren Weitblick zu erhalten, nur leider ist es oben eisig kalt, sodass es uns schnell wieder hinunter treibt. Zeit für den ausgedehnten Aussichtsgenuss und ein paar weitere Fotos bleibt aber dennoch, schließlich müssen wir am späten Nachmittag die Berge wieder verlassen und in die Heimat zurückkehren. Bei der nächsten Rückkehr in die Berge wird dann wohl kein Schnee mehr liegen, also müssen wir den Anblick des nassen Weiß noch in vollen Zügen genießen.

Kurz nach unserer Ankunft am Gipfel erreichen drei weitere Leute den Simmering: ein junger Snowboarder und zwei Skifahrer, die jedoch nicht lange oben bleiben.
Als es uns am Gipfel schließlich doch zu kühl wird, beginnen wir uns langsam für den Abstieg wieder bereit zu machen. Noch ein letzter Rundumblick auf die herrlich weißen Berge und schon stapfen wir wieder hinunter Richtung Simmeringalm.
Panoramablick vom Simmering aus auf die umliegenden Berge.
Panoramablick vom Simmering aus auf die umliegenden Berge.
Abstieg nach Obsteig
Wir wählen nicht die Aufstiegs- als Abstiegsroute, sondern steigen direkt über den nicht allzu steilen Schneehang ab, den auch die Skifahrer zum Abfahren nutzen. Mit unseren Schneeschuhen kommen wir zwar nicht genauso schnell wie mit Skiern hinunter, aber dennoch bringt es uns einiges an Zeitersparnis.
Kaum sind wir ein paar Meter unterhalb des Gipfels, wird es wieder deutlich angenehmer, denn nun sind wir nicht mehr dem eisigen Wind ausgesetzt.
Der Abstieg verläuft problemlos. Hin und wieder kann man bequem den Hang abfahren, hier und dort muss man sich doch Schritt für Schritt den Weg nach unten bahnen. Schon nach kurzer Zeit erreichen wir wieder die Simmeringalm, an der wir nun noch einmal kurz rasten und eine heiße Suppe zur Stärkung zu uns nehmen wollen.

Leider müssen wir jedoch feststellen, dass die Alm bereits so gut besucht ist, dass wir nur noch schwer einen Platz im Gastraum finden. Mittlerweile sind viele Wanderer aus dem Tal aufgestiegen, um anschließend mit dem Schlitten die Fahrstraße wieder hinunterzurodeln.

Also verzichten wir auf die warme Mahlzeit, schnallen unsere Schneeschuhe wieder ab, befestigen sie erneut an unseren Rucksäcken und setzen den Abstieg fort.
Abgesehen von den vielen Rodlern, die stetig die Straße hinunterrasen, verläuft der Abstieg problemlos. Auf die Schlittenfahrer muss man gut achtgeben, denn sie nähern sich zumeist kaum hörbar in rasantem Tempo. Wir entschließen uns daher, lieber am Wegesrand zu laufen, um kein Hindernis darzustellen.

Schon wenige Höhenmeter unterhalb der Simmeringalm tauchen wir leider wieder in die Wolkendecke ein und müssen fortan im leichten Nebel zur Talstation des Grünbergliftes laufen.
Auch beim Abstieg müssen wir wieder zweimal die Skipiste überqueren, doch da es bereits nach 15 Uhr und das Wetter nicht optimal ist, ist nur wenig Betrieb auf der Piste, sodass wir sie ungefährdet überqueren können.

Bei schnellem Laufschritt ist man schnell wieder unten und so erreichen wir gegen 16 Uhr den Parkplatz am Lift.
Thorsten bei eisigem Wind auf dem Simmering.
Thorsten bei eisigem Wind auf dem Simmering.
Fazit
Hüttenhund der Simmeringalm.
Hüttenhund der Simmeringalm.
Die Wanderung auf den Simmering ist eine tolle Tour, die eigentlich bei fast allen Wetterverhältnissen machbar ist.
Ein wolkenverhangener Himmel im Tal kann durchaus täuschen - es lohnt sich auch im leichten Nebel bis zur Simmeringalm zu wandern. Wenn man Glück hat, dann hat man auf dem Simmering Sonnenschein und kann über die Wolkendecke hinweg auf die Bergwelt schauen. Die Simmeringalm lädt anschließend zum Mittagsmahl ein.

Abschrecken lassen sollte man sich bei der Ankunft an der Alm nicht vom Hüttenhund, der beinahe jeden Gast lautbellend begrüßt. Nach kurzem Schnuppern trottet er seelenruhig wieder davon und verzieht sich womöglich in sein Körbchen, wie das nebenstehende Foto zeigt. Vorsicht sollte man allerdings walten lassen, wenn der eigene Vierbeiner dabei ist, dann verteidigt der Hüttenhund sein Revier bis zum Äußersten und das sah wirklich nicht nach Spaß aus!

Wer den Weg von der Alm nicht wieder hinunterlaufen möchte, der kann einen Schlitten mit hinaufbringen - vermietet werden oben leider keine. Wem der Weg hinauf zu weit ist, aber trotzdem die Strecke rodeln möchte, der kann sich vom Schneemobil von der Talstation des Grünberglifts bis zur Simmeringalm hinaufziehen lassen.
Alles in allem ist die Tour auf den Simmering der tollen Aussicht wegen sowohl im Winter als auch sicher im Sommer lohnenswert. Sie ist sowohl für Wanderer als auch für Skitourengeher sehr gut machbar und ist besonders für Familien mit Kindern geeignet, da auf der Alm eine warme Mahlzeit wartet und sich eine anschließende Schlittenabfahrt anbietet.


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