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Jonathan Neale: Schneetiger - Sherpas: Die wahren Bezwinger des Himalaya.
Jonathan Neale: Schneetiger.

Kurzbeschreibung
In seinem Buch "Schneetiger" erzählt Jonathan Neale die Geschichte der Sherpas, deren Rolle in den großen Expeditionen im Himalaya immer wichtiger geworden ist.
Ein informatives und zugleich spannendes Buch, das sich im Gegensatz zu vielen anderen Büchern mehr den Sherpas als den westlichen Bergsteigern widmet.
Der Autor
Jonathan Neale wurde 1949 in New York City geboren und lebt heute in London. Er ist nicht nur Anthropologe und Sozialwissenschaftler, sondern auch Autor politischer Sachbücher und Bühnenstücke. Als Schriftsteller und Abenteurer reiste er nach Indien, Nepal, Japan, Vietnam, Tahiti, Ägypten, in den Sudan, nach Kenia, Venezuela, Pakistan und Afghanistan und segelte außerdem in einem kleinen Boot über den Atlantik.
Buchinhalt
Nach einer kurzen Einführung, die Jonathan Neales Beweggründe für das Schreiben des Buches "Schneetiger" erläutern, folgen 14 Kapitel, die nochmals in drei große Abschnitte unterteilt sind, in denen der Autor die Entwicklung der Rolle der Sherpas im Himalaya schildert.

Zunächst gibt Neale allgemeine Auskünfte über die Sherpas, über ihre Herkunft und Namen, ihre Sprache und ihren Glauben. Anschließend erzählt er weitgehend chronologisch von wichtigen Expeditionen - beginnend im Jahre 1923 - zu den höchsten Bergen der Erde, bei denen vor allem Sherpas als Lastenträger eingesetzt wurden. Das Besondere hierbei ist, dass Jonathan Neale die Ereignisse nicht vorrangig aus Sicht der westlichen Bergsteiger schildert, sondern die ganzen Geschehnisse durch die Augen der Sherpas sieht. Dadurch wird dem Leser im Gegensatz zu vielen anderen Bergbüchern ein ganzer neuer Blickwinkel erschlossen.

Ein Großteil des Buches widmet sich der deutschen Expedition zum Nanga Parbat im Jahre 1934, da sie in der Geschichte der Sherpas einen Wendepunkt darstellt. Bis dahin waren die Sherpas in den Augen der westlichen Bergsteiger, aber auch in ihren eigenen Augen stets nur die Lastenträger, die gegen Bezahlung für die Expeditionsmitglieder Ausrüstung und Verpflegung den Berg hinauf schleppten, doch nach 1934 wurden sich die Sherpas erstmals ihrer Verantwortung für das Gelingen einer Expedition bewusst. Höhepunkt dieser Entwicklung war das Jahr 1953, als der Sherpa Tenzing Norgay mit dem neuseeländischen Bergsteiger Edmund Hillary als erster auf dem Mount Everest stand.

Neben der Geschichte und Entwicklung der Rolle der Sherpas im Extrembergsport im Himalaya werden in Jonathan Neales Buch auch die Gefahren deutlich, denen sich die Sherpas für ihren Lebensunterhalt immer wieder aussetzen. Zum einen macht auch ihnen gleichermaßen wie den westlichen Bergsteigern die große Höhe im Himalaya zu schaffen, zum anderen bringt sie aber auch der Zeitdruck, unter dem die Expeditionen zumeist stehen, immer wieder in Gefahr.

Alles in allem bekommt der Leser einen sehr guten Überblick über das Leben und die Sorgen der Sherpas im Himalaya. Seine besondere Authentizität erhält das Buch dadurch, dass Jonathan Neale sechs Monate in einem Sherpadorf verbracht und die Sprache der Sherpas zu lernen begonnen hat. Außerdem hat er viele Interviews mit Sherpas geführt, die dem Leser einen Einblick in ihre Gefühlswelt gewähren.

Den 14 Kapiteln folgen eine Übersicht der für das Buch verwendeten Quellen, eine Liste der Interviews sowie eine Danksagung. Außerdem illustrieren 27 zum Teil erschreckende und traurige Schwarz-Weiß-Fotos sowie fünf verschiedene Karten die Schilderungen von Jonathan Neale.
Schreibstil
Jonathan Neale ist ein wirklich guter Erzähler. Er schreibt sachlich, nüchtern, aber nicht trocken. Er lockert die Schilderungen der Ereignisse unwahrscheinlich gut durch das Einfügen von Tagebuchaufzeichnungen, Interviewausschnitten und Buchauszügen auf. Außerdem bezieht er den Leser hin und wieder mit in seine Erzählung ein und schreibt schon im Voraus, was er als nächstes erzählen will. Dadurch fühlt sich der Leser stärker mit dem Erzähler verbunden und ist noch mehr gewillt weiterzulesen.
Verlag, Erscheinungsort und -jahr
Das Buch "Schneetiger" von Jonathan Neale ist erstmals auf deutsch beim Wilhelm Goldmann Verlag, München, im Januar 2003 erschienen.
Der Titel der amerikanischen Originalausgabe lautet "Tigers of the Snow" und wurde erstmals im Jahre 2002 bei St. Martin's Press, New York, veröffentlicht.
Empfehlung
Das über 400 Seiten dicke Buch "Schneetiger" von Jonathan Neale ist unter der Bergsteigerliteratur wahrlich etwas Besonderes, da es legendäre Expeditionen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Gegensatz zu anderen Werken nicht vorrangig aus Sicht der westlichen Bergsteiger schildert, sondern aus Sicht der Sherpas.
Daher ist dieses Buch vor allem denjenigen zu empfehlen, die sich für das Bergsteiger im Himalaya und im Besonderen für die Geschichte und Rolle der Sherpas interessieren. Alles in allem ist "Schneetiger" wirklich lesenswert und zeigt das Extrembergsteigen einmal aus einem anderen Blickwinkel!
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