GipfelStuermer.de
GipfelStuermerin.de
Start
Über mich
Tourenberichte
Gipfelliste
Bücher
Ausrüstung
Produkttests
Gästebuch


Gipfeltour zum Großvenediger
Gipfeltour zum Großvenediger vom 27. bis zum 30.08.2005

1. Tag: Von Hinterbichl zum Defreggerhaus
Aufstieg zum Defreggerhaus bei wechselndem Wetter.
Aufstieg zum Defreggerhaus bei wechselndem Wetter.
Im Anschluss an unsere sechstägige Tour auf dem Venediger Höhenweg sollte es nun auch auf das Haupt des Großvenedigers gehen!

Nach einem entspannenden Pausentag mit Ausflug nach Lienz und Besuch des Strandbades am Tristachsee zieht es uns nun am heutigen Samstag wieder hinauf in die Berge. Wir starten gegen 9.30 Uhr am Parkplatz der Johannishütte bei Hinterbichl (1500 m) und steigen zunächst gemütlich über die Fahrstraße zur Johannishütte (2121 m) auf, die wir um 11.20 Uhr erreichen. Wer sich den etwa zweistündigen Fußweg zur Johannishütte ersparen möchte, kann für derzeit 9 Euro mit dem Venedigertaxi hinauf fahren.

Im Vorraum der Hütte legen wir eine kleine Mittagspause ein und stiefeln dann um 12 Uhr weiter aufwärts Richtung Defreggerhaus. Zu Beginn nieselt es noch, doch dann zieht der Nebel plötzlich immer weiter ab und es kommt die Sonne heraus. Ein seltsamer Wettermix! Kaum hatte man die Regenjacke aus dem Rucksack rausgeholt und übergezogen, muss man sie einige Meter weiter schon wieder ablegen.

Auf diesem Wegabschnitt ist nun einiges los! Bald kommen uns die ersten Leute entgegen, die vom Defreggerhaus absteigen. Der Pfad ist stellenweise zwar schmal und steil, aber man kommt trotzdem gut aneinander vorbei.
Die Hütte ist lange nicht zu sehen, man kann nur anhand der Wanderkarte erahnen, wo sie sich versteckt. Am Wegesrand lockt das Kapunitzachköpfl (2815 m), an dem direkt die Materialseilbahn zum Defreggerhaus vorbeiführt, aber es bleibt heute beim Blick hinüber. Wir steigen weiter aufwärts und wandern unterhalb des Mullwitzköpfl die letzten 200 Höhenmeter hinauf zum Defreggerhaus (2962 m), das wir um 14.40 Uhr glücklich erreichen. Damit wäre unser heutiger Aufstieg geschafft: 1450 Höhenmeter, die doch schneller hinaufgestiefelt waren als zunächst gedacht.

Den Nachmittag verbringen wir dann mit der Erkundung der näheren Umgebung - hin und wieder können wir die ersten Blicke auf den nahen Gletscher erhaschen. Am Abend studieren wir nochmals intensiv der AV-Karte und hoffen auf gutes Wetter, damit wir am nächsten Tag den Großvenediger besteigen können. Das Abendessen schmeckt sehr gut - doch leider sind die Portionen nicht gerade bergsteigertauglich. Obwohl ich meist deutlich weniger als Thorsten esse, werde auch ich heute Abend nicht satt. Wir fragen nach einem Nachschlag, werden aber enttäuscht, denn es gibt nichts mehr, da lediglich die genaue Anzahl der Portionen gekocht wird, das heißt, selbst wenn wir noch eine Portion hätten bestellen wollen, es wäre nicht möglich gewesen. Wer also etwas mehr zu essen braucht, der sollte gleich von Anfang an zwei Portionen bestellen, um nicht hungrig ins Bett gehen zu müssen!


o o o Kurzinfos zu dieser Etappe zum Ausdrucken o o o
(Eine Übersicht der Kurzinfos zu allen Etappen findet sich nochmals am Ende des Berichts)
Heute Morgen heißt es zeitig aufstehen! Allerdings ist dies ausnahmsweise mal kein Problem, da bereits um 5 Uhr in der Frühe fast das ganze Lager in Aufbruchstimmung ist.

Leider sieht das Wetter noch schlechter aus gestern: Es wabert dichter Nebel um die Hütte und es scheint kleine Schneeflocken vom Himmel zu rieseln. Die geführten Gruppen werden sich wohl trotzdem auf den Weg zum Großvenediger machen, da die Bergführer nicht auf gutes Wetter warten können.

Wir überlegen hin und her, was wir nun machen sollen und entscheiden uns schließlich, uns dem Menschenstrom anzuschließen und ebenfalls zum Gipfel hinaufzustapfen. Ob wir nun den ganzen Tag in der Hütte verbringen und uns langweilen oder ob wir der ausgetrampelten Spur zum Großvenediger folgen, ist letztlich gleich.
Mitten im Nebel auf dem Mullwitzkees.
Mitten im Nebel auf dem Mullwitzkees.
Menschenketten auf dem Weg zum Großvenediger.
Menschenketten auf dem Weg zum Großvenediger.
Wir starten schließlich um 7 Uhr in voller Montur. Warme wasserabweisende Kleidung und der Klettergurt samt Material (Bandschlingen, Reepschnüre, Eisschrauben) sind schon angelegt. Steigeisen und Seil trägt Thorsten zunächst noch im Rucksack hinauf zum Beginn des Gletschers.

Da wir fast die letzten sind, die von der Hütte starten, können wir erst noch beobachten, welchen Weg die geführten Gruppen einschlagen. Wir folgen ihnen anschließend unauffällig. ;-)

Allerdings müssen wir uns beim Anlegen des Seils dann doch ein wenig beeilen, um den Menschenstrom im dichten Nebel nicht aus den Augen zu verlieren. Unser Seilabstand beträgt 16 m - das ist das mindeste bei einer Zweier-Seilschaft. Die geführten Gruppen, aber auch einzelne Vierer-Mannschaften haben teilweise einen viel zu geringen Seilabstand. Zwar liegt in diesem Sommer noch sehr viel Schnee auf dem Gletscher, aber gerade dieser Umstand kann vielen auch zum Verhängnis werden. Immer wieder finden wir plötzlich Löcher im Schnee - wir möchten uns gar nicht vorstellen, wie tief und breit diese wirklich sind. Deshalb nochmals der Hinweis an alle: Niemals unangeseilt auf Gletschern gehen! Und schon gar nicht, wenn sie durch eine dicke Schneeauflage harmlos aussehen! Die Gefahren werden oft unterschätzt, deshalb sollte man vor einer Gletschertour unbedingt einen Kurs beim Alpenverein o.ä. absolvieren.

Nach 100 m über dem Defreggerhaus stehen wir nun also am Beginn des Mullwitzkees. Wir seilen uns an und stiefeln los. Der Schnee ist recht weich und wir benötigen keine Steigeisen, zumal fast eine kleine "Autobahn" zum Gipfel führt - die Gruppen haben den Weg sehr gut ausgetreten.

Je höher wir steigen, desto windiger und schneeiger wird das Wetter. Da der dichte Nebel immer noch nicht verschwunden ist, haben wir keinerlei Aussicht und können nur den Menschenmassen aufwärts folgen. Wir stapfen zwischen Hohem Aderl und Rainerhorn Richtung Rainertörl zum Oberen Keesboden. Das ist eigentlich eine besonders spaltenreiche Gegend, aber dank der dicken Schneeauflage ist dies dieses Jahr gut machbar. Für alle Fälle sind wir schließlich angeseilt.

Es wird kälter und immer unangenehmer. Das letzte Stück zum Gipfel wird noch einmal steiler und ehe wir uns versehen, steht plötzlich das große Gipfelkreuz des Großvenedigers (3666 m) vor uns. Die bekannte Gratschneide kurz vorm Gipfel haben wir gar nicht besonders wahrgenommen, da man eh kaum zwei Meter weit schauen konnte. 10 Uhr morgens auf dem Großvenediger: Die Frisur hält nicht, aber wir haben viel Gesellschaft auf dem Gipfel. Die braucht man heute auch, da man wirklich keinerlei Aussicht hat. Sogar ein Hund hat den Weg hier herauf gefunden.
Am Gipfelkreuz des Großvenedigers.
Am Gipfelkreuz des Großvenedigers.
Himmel und Menschen im Nebel auf dem Großvenediger.
Himmel und Menschen im Nebel auf dem Großvenediger.
Hund mit Gletscherausrüstung auf dem Gipfel.
Hund mit Gletscherausrüstung auf dem Gipfel.
Gletscherspaltengefahr auf dem Mullwitzkees.
Gletscherspaltengefahr auf dem Mullwitzkees.
Nach ein paar Fotos, ein paar Happen Schokolade und ausführlicher Beobachtung der vielen Gipfelaspiranten, machen wir uns gerade noch rechtzeitig vor dem großen Ansturm auf den Rückweg zur Hütte. Als wir über die Gratschneide zurück zum Gletscher stapfen, kommt uns wieder eine neue große Seilschaft, die von der Neuen Prager Hütte aufgestiegen ist, entgegen. Wir haben Glück und kommen gerade noch vorbei, aber mitunter kann es passieren, dass man ziemlich lange warten muss, bis eine Gruppe vorbei ist. Wir sind froh, dass wir langsam wieder abwärts kommen. Beim Abstieg bleibt uns dann genug Zeit, die Gletscherspalten zu "bewundern".

Um 12 Uhr erreichen wir wieder das Defreggerhaus, auf dem wir den ganzen Nachmittag verbringen. Das Wetter bessert sich den ganzen Tag nicht, ist aber für den nächsten Tag besser vorausgesagt. Also bleibt nur das Hoffen auf den nächsten Tag.

In der Hütte liegt genügend Literatur in Form von alpinen Zeitschriften und alten Hüttenbüchern. Wir studieren zudem die Karte und überlegen, welche Gipfel wir morgen bei gutem Wetter angehen wollen. Außerdem nutzen wir die Zeit, um im Lager nochmals ein paar Techniken der Spaltenbergung zu üben - das kann nicht schaden.

Das Essen am Abend ist wieder sehr lecker, aber leider genau wie am Vortag viel zu wenig. Eine Nachbestellung ist ebenfalls wieder nicht möglich, sodass wir später noch ein Brot aus unserem eigenen Vorrat essen müssen, um nicht hungrig ins Bett zu gehen. Deshalb nochmals der Hinweis: Wer lieber mehr als zu wenig isst, der sollte in dieser Hütte gleich von Anfang an zwei Portionen bestellen.


o o o Kurzinfos zu dieser Etappe zum Ausdrucken o o o
(Eine Übersicht der Kurzinfos zu allen Etappen findet sich nochmals am Ende des Berichts)
Heute ist das Wetter perfekt! Nach so vielen Tagen im Regen, Schnee und Nebel sind wir überglücklich beim Anblick des nahezu wolkenlosen Himmels über dem Defreggerhaus. Da fällt es nicht schwer, aus dem Lager nach draußen zu gehen. Exakt um 7.07 Uhr starten wir in Richtung Mullwitz Aderl, um die Kristallwand zu besteigen. Zwar könnten wir auch nochmals auf den Großvenediger steigen, aber das bietet bis auf die Aussicht nichts Neues und so wollen wir lieber die umliegenden, weitaus ruhigeren Gipfel erkunden. Wenn am Nachmittag noch Zeit bleibt, können wir immer noch einen zweiten Gipfelsturm zum Großvenediger starten.
Traumhafter Morgen am Mullwitz Aderl.
Traumhafter Morgen am Mullwitz Aderl.
Aussicht zum Großvenediger.
Aussicht zum Großvenediger.
Vom Mullwitzaderl können wir die zahlreichen Gruppen auf dem Weg zum Großvenediger gut beobachten. Wir legen jedoch unsere Steigeisen an und stapfen ein vereistes Firnfeld hinauf Richtung Hoher Zaun. Uns folgt ein junges Bergsteigerpaar aus Sachsen.

Am liebsten würde man immer wieder stehen bleiben, um die fantastische Aussicht in vollen Zügen zu genießen, aber wir wollen schließlich auf den Gipfel der Kristallwand und so steigen wir kontinuierlich aufwärts. Unterhalb des Hohen Zauns müssen wir uns dann östlich halten und können nun schon den Gipfel der Kristallwand in der Ferne erblicken. Die Orientierung wäre ohne Karte gar nicht so einfach. Selbstverständlich ist hier angeseiltes Gehen Pflicht, denn der Gletscher birgt viele Spalten, die mit Schnee bedeckt sind.

Thorsten geht voran und spurt durch den teils tiefen Schnee. Je höher die Sonne steigt, desto weicher wird der Schnee und wir stecken mitunter bis zu den Knien im Schnee. Von Gletscherspalten bleiben wir zum Glück verschont und erreichen unbeschadet um 9.38 Uhr den westlichen Hauptgipfel der Kristallwand (3329 m).
Im Vordergrund die Kristallwand, im Hintergrund der Großglockner.
Im Vordergrund die Kristallwand, im Hintergrund der Großglockner.
Am Gipfelkreuz der Kristallwand.
Am Gipfelkreuz der Kristallwand.
Jetzt können wir aber richtig die Aussicht genießen! In der Ferne blickt der Großglockner markant zu uns herüber. In der anderen Richtung können wir das Rainerhorn erblicken. Einfach traumhaft über den Wolken auf einem 3000er zu stehen und sich in der Sonne zu wärmen.

Das Gipfelbuch ist im Gipfelkreuz versteckt, aber nach ein paar Minuten haben wir den Trick des Verstecks heraus und können ein paar Zeilen im Buch hinterlassen. Wir steigen rechtzeitig wieder ab und machen damit den Gipfel für das sächsische Pärchen frei, die in diesem Moment unterhalb des Gipfels eine kleine Pause machen.
Blick Richtung Rainerhorn.
Blick Richtung Rainerhorn.
Auf dem wenig markanten Gipfel des Hohen Zauns.
Auf dem wenig markanten Gipfel des Hohen Zauns.
Wir folgen unseren eigenen, nun schon etwas aufgeweichten Spuren über den Gletscher zurück und queren dann hinauf zum schneebedeckten und damit kaum markanten Gipfel des Hohen Zauns (3457 m), den wir um 11.10 Uhr erreichen. Da es hier kein Gipfelkreuz gibt und uns die Schwarze Wand und das Rainerhorn noch reizen, verweilen wir nicht lange und steigen auf der westlichen Seite gleich wieder hinunter.

Zwischen Rainerhorn und Schwarzer Wand ist nun schon allerhand los: Dutzende Seilschaften stapfen über den Gletscher. Wir beobachten, wir ein Bergsteiger einer Fünfer-Seilschaft zweimal kurz nacheinander in eine Spalte einbricht, aber er bleibt zum Glück nur bis zu den Knien darin stecken, sodass seine Seilpartner keine Schwierigkeiten haben, ihn wieder hinauszuziehen. Trotzdem warnt uns dies erneut, stets aufzupassen.
Auf der Schwarzen Wand. Im Hintergrund der Großvenediger.
Auf der Schwarzen Wand. Im Hintergrund der Großvenediger.
Am Gipfel des Rainerhorns erneut im Nebel.
Am Gipfel des Rainerhorns erneut im Nebel.
Der Übergang zur Schwarzen Wand (3511 m) ist nicht schwierig und so erreichen wir um 12 Uhr den Gipfel, der hin und wieder schon von Nebelschwaden umzogen wird. Hier machen wir eine kleine Pause und steigen dann wieder hinunter, um auf der anderen Seite gleich wieder hinauf zu steigen. Der letzte Teil des Gipfelaufstiegs zum Rainerhorn (3560 m) ist stellenweise sehr steil und wir sind froh, dass wir unsere Steigeisen unter die Schuhe geschnallt haben. Es empfiehlt sich hier, die Seilsicherung zu unterbrechen, damit im Falle eines Sturzes nicht beide mit hinunter gerissen werden.

Als wir den Gipfel des Rainerhorns um 12.35 Uhr erreichen, zieht der Nebel zu und wir haben keinerlei Aussicht mehr. Das ist ärgerlich! Eigentlich wäre noch genug Zeit, um anschließend noch einmal auf den Großvenediger zu steigen, aber das hat bei diesem Nebel keinen Sinn. Wir legen eine kurze Mittagsrast auf dem Gipfel des Rainerhorns ein und steigen dann wieder hinunter in die Scharte zwischen Rainerhorn und Schwarzer Wand.
Gewaltiges nebelumschlungenes Rainerhorn.
Gewaltiges nebelumschlungenes Rainerhorn.
Das Defreggerhaus.
Das Defreggerhaus.
Von dort folgen wir der Spur hinunter, die uns eigentlich zurück zum Mullwitzaderl führen soll. Doch leider müssen wir einige Zeit später feststellen, dass wir uns mitten in einem Eisbruch befinden. Man kann die vielen Spalten unter dem Schnee gut erahnen und wir sind sicher, auf dem falschen Weg zu sein! Da der Nebel nach wie vor sehr dicht ist, können wir uns nur schlecht orientieren. Jetzt müssen wir uns entscheiden: Folgen wir der Spur weiter durch das spaltenreiche Gebiet oder suchen wir uns einen eigenen Weg wieder aufwärts? Den Eispickel fest in der Hand stapfen wir weiter der Spur hinterher in der Hoffnung, dass die Schneedecke auch uns noch hält. Der Nebel lichtet sich und wir können bereits wieder den Weg zum Großvenediger im Schnee erkennen. Jetzt ist es nicht mehr weit und wir erreichen das Mullwitzaderl ohne einen einzigen Spalteneinbruch. Glück gehabt!

Als wir unsere Steigeisen und das Seil ablegen, kommen zwei Bergsteiger über das Mullwitzaderl hinabgeklettert. Die beiden sehen von weitem sehr unsicher aus und als sie näher kommen, erkennen wir sie wieder: Die beiden waren zeitgleich mit uns auf dem Rainerhorn, sind dann aber vor uns abgestiegen und wollten zur Kristallwand und zur Badener Hütte weitergehen.
Wir denken uns nichts weiter dabei und vermuten, dass sie ihre Pläne geändert haben. Die beiden lassen sich am Mullwitzaderl nieder und vespern gemütlich. Als sie dann schon von Käsespätzle schwärmen, die sie auf der Hütte essen wollen, sprechen wir sie doch an und klären sie auf, dass das Essensangebot auf dem Defreggerhaus nur sehr begrenzt ist. Erst erfahren wir, dass die beiden nach wie vor zur Badener Hütte wollen und dachten, sie wären nun auf der Kristallwand angekommen. Was für ein Irrtum! Die Kristallwand liegt von hier etwa zwei Stunden entfernt! Die beiden haben auf dem Gletscher in dem dichten Nebel die Orientierung verloren. Dankbar für die Aufklärung durch uns, aber gleichzeitig auch ein wenig enttäuscht, packen sie eilig ihre Sachen und machen sich nun auf den Weg Richtung Weißspitze, um heute doch noch die Badener Hütte zu erreichen.

Wir schlendern anschließend gemütlich hinab zum Defreggerhaus, das wir um 15.15 Uhr erreichen. Hier packen wir unsere Sachen wieder um und steigen noch hinab zur Johannishütte (2121 m), die wir um 16.50 Uhr erreichen. Hier werden wir den Abend ausklingen lassen und die Nacht verbringen. Bei einem ausgezeichneten und reichlichen Abendessen denken wir nochmals an die vier schönen Gipfelerlebnisse dieses Tages zurück.


o o o Kurzinfos zu dieser Etappe zum Ausdrucken o o o
(Eine Übersicht der Kurzinfos zu allen Etappen findet sich nochmals am Ende des Berichts)
4. Tag: Abstieg nach Hinterbichl
Blick zurück auf die 3000er.
Blick zurück auf die 3000er.
Heute ist nun unser letzter Urlaubstag in der Venedigergruppe. Wir frühstücken gemütlich - Thorsten leistet sich heute zur Feier des Tages sogar ein Frühstücksei. Nach einem netten Gespräch mit anderen Urlaubern in und vor der Hütte, machen wir uns an den Abstieg nach Hinterbichl.

Der Abstieg erfolgt wie am ersten Tag über den Aufstiegsweg. Schade, dass wir nicht noch ein paar Tage mehr Urlaub haben, denn jetzt wird das Wetter noch eine Weile fantastisch. Auch heute strahlt wieder die Sonne vom blauen Himmel. Ein letzter Blick zurück zum Großvenediger, Hohem Aderl und Rainerhorn - dann verschwinden wir im schattigen Tal und hören nur noch den rauschenden Dorfer Bach.

Eine herrliche und vor allem erfolgreiche Gipfeltour geht zu Ende und wir erreichen schließlich glücklich wieder unser parkendes Auto am Parkplatz der Johannishütte oberhalb von Hinterbichl.


o o o Kurzinfos zu dieser Etappe zum Ausdrucken o o o
(Eine Übersicht der Kurzinfos zu allen Etappen findet sich nochmals am Ende des Berichts)
Fazit
Der Großvenediger ist für Hochtouren-Anfänger ein sehr gut geeigneter Gipfel! Der Weg über den Gletscher ist meistens gut gespurt, zudem sind hier immer ein paar Gruppen und andere Bergsteiger unterwegs, wenn man nicht völlig außerhalb der Saison geht, sodass man im Falle des Falles nicht allein unterwegs wäre.
Allerdings muss man dafür eben auch die Menschenmassen unterwegs und am Gipfel in Kauf nehmen. Ruhe wird man auf dem Großvenediger wohl nur ganz selten finden.

Der Aufstieg vom Defreggerhaus ist der kürzeste der Anstiege zum Großvenediger. Wie auf allen Gletschern gilt auch hier: Nur angeseilt und möglichst mit Eispickel gehen! Auch wenn das Risiko manchmal recht gering erscheint, die Gefahr in eine Spalte einzubrechen besteht immer.

Viele besteigen lediglich den Großvenediger und gehen dann gleich wieder hinab ins Tal. Das ist schade! Denn die umliegenden Gipfel sind genauso leicht zu erreichen, sind viel einsamer und bieten großartige Ausblicke. Deshalb lohnt es sich, sich noch einen Tag mehr Zeit zu nehmen, um wenigstens ein paar der Nachbargipfel des Großvenedigers "mitzunehmen".

Insgesamt ist die Gegend rund um den Großvenediger wirklich herrlich und in jedem Fall einen Besuch wert!
Panoramablick vom Gipfel der Kristallwand aus.
Panoramablick vom Gipfel der Kristallwand aus.


o o o Übersicht der Kurzinfos zu allen Etappen zum Ausdrucken o o o
(Die Kurzinfos zu den einzelnen Etappen finden sich jeweils am Ende des beschriebenen Tages)


Teile diesen Beitrag mit deinen Freunden
Folge uns auf diesen Kanälen
Anmelden
Google+